Freitag, 27. Juni 2008
XXY
gestern anläßlich des filmstarts von XXY von lucia puenzo im radio ein interview mit einem intersexuellen menschen gehört. das war klasse.
der radiomoderator fragte u.a. nach der eigenwahrnehmung als mann oder frau (weder noch) oder "sie glauben also nicht, dass ich ein mann bin? - ich glaube, dass sie sich als mann definieren" und auch sehr private fragen, z.b. ob es schwerer wäre partner zu finden (nö).

das großartige war, dass der/die interviewte erzählte, dass für ihn/sie die mann/frau-kategorien hinfällig wären und er/sie sich davon frei gemacht hätte. jemandem in dieser position kann ich das zum ersten mal wirklich glauben und würde mir wünschen, es gleichtun zu können. eine ahnung von einer freiheit, die alle zuschreibungen, abgrenzungen, rollenbilder etc. übersteigt - entgrenzend im eigentlichen sinne. eine für mich absolut faszinierende vorstellung. eine welt hinter der welt tut sich auf.
nicht, dass ich über diese dinge nicht auch schon vorher nachgedacht hätte (I had my fair share of gender studies).
aber da war sie plötzlich greifbar. diese neue wahrnehmung. im feierabend radio.


(der film ist übrigens vorzüglich. interessant vor allem, weil auch er eine ungewöhnliche herangehensweise der elten zeigt, die ihr kind nicht nach der geburt einem geschlecht zuordnen, was wohl so gut wie nie der fall ist. sie ziehen aufs land, um problemen aus dem weg zu gehen. doch alex kommt in die pupertät. setzt medikamente ab. will den ersten sex mit dem sohn der besucher haben...)

... comment